Prinzipien des demokratischen Konföderalismus

Nachdem so viele Texte über Afrin hier gepostet wurden, eine kurze Zusammenfassung der Ideen des demokratischen Konföderalismus.  Föderationen anstatt Nationalstaaten.

http://www.freeocalan.org/books/downloads/demokratischer-konfoederalismus.pdf

"1. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker beinhaltet das Recht auf einen eigenen Staat. Jedoch vergrößert die Gründung eines Staates nicht das Maß der Freiheit eines Volkes. Das auf Nationalstaaten basierende System der Vereinten Nationen ist ineffizient geblieben. Mittlerweile sind Nationalstaaten zu ernsthaften Hindernissen für jegliche gesellschaftliche Entwicklung geworden. Der Demokratische Konföderalismus ist das Gegenparadigma des unterdrückten Volkes.

2. Der Demokratische Konföderalismus ist ein nichtstaatliches gesellschaftliches Paradigma. Er wird nicht staatlich kontrolliert. Zugleich ist er der kulturellorganisatorische Entwurf einer demokratischen Nation.

3. Demokratischer Konföderalismus basiert auf der Mitwirkung der Basis. Seine Entscheidungsfindungsprozesse liegen bei den Gemeinschaften. Höhere Ebenen dienen nur der Koordination und Umsetzung des Willens der Gemeinschaften, die ihre Delegierten zu den Vollversammlungen schicken. Für einen begrenzten Zeitraum sind sie sowohl Sprachrohr als auch ausführendes Organ.
Jedoch liegt die grundlegende Entscheidungsgewalt bei den lokalen Basisorganisationen.

4. Dem Mittleren Osten kann Demokratie nicht durch das kapitalistische System und seine imperialen Mächte aufgezwungen werden, die ihr nur Schaden zufügen. Die Verbreitung der Basisdemokratie ist von fundamentaler Bedeutung. Dies ist die einzige Methode, die angesichts verschiedener ethnischen Gruppen, Religionen und Klassenunterschiede bestehen kann. Sie passt auch gut zur traditionellen konföderalenGesellschaftsstruktur.

5. Der Demokratische Konföderalismus in Kurdistan ist gleichzeitig eine anti-nationalistische Bewegung. Sie beabsichtigt die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der Völker durch die Ausweitung der Demokratie in allen Teilen Kurdistans, ohne die bestehenden politischen Grenzen infrage zu stellen. Ihr Ziel ist nicht die Gründung eines kurdischen Nationalstaates. Die Bewegung beabsichtigt die Etablierung föderaler, allen Kurden offenstehender Strukturen im Iran, in der Türkei, in Syrien und im Irak und gleichzeitig die  Bildung einer übergreifenden Konföderation für alle vier Teile Kurdistans."

Kommentare