Pressemitteilung: Blockade vor der Panzerfabrik Krauss-Maffei Wegmann (KMW) am 15.03.2018
Am
gestrigen Donnerstag des 15. März haben 70 AktivistInnen die Ein- und Zufahrt
der Kasseler Panzerfabrik Krauss-Maffei Wegmann an der August- Bode-Straße, die
an der Wolfhager Straße mündet, für eine halbe Stunde blockiert. Die Leopard 2
Panzer, welche hier produziert werden, wurden an die türkische Armee geliefert.
Diese setzt sie gegen die kurdische Freiheitsbewegung in Nordsyrien, Rojava,
ein. Der Protest setzt ein lautes und kämpferisches Zeichen gegen die
Kriegswaffenproduktion in dieser Stadt.
Nach fast zweimonatigen Angriffen der Türkei gegen die YPG/YPJ ist die Stadt Afrin seit dem 13. März eingekesselt. Am gleichen Tag gab es deswegen abends eine spontane Blockade der Kreuzung am Rathaus in Kassel. Daran und an der anschließender Demonstration durch die Innenstadt nahmen etwa 200 Menschen teil. Seit einer Woche hat die Türkei die Wasserversorgung der ganzen Stadt unterbrochen. In der Stadt befinden sich ungefähr 300.000 Menschen und es droht, ein Massaker (Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte). Gefordert und gezeigt werden mit den Aktionen Solidarität mit den Menschen in Afrin. Ebenfalls wird hinter dem demokratischen Konföderalismus als Gesellschaftsmodell gestanden.
Obwohl in Deutschland die YPG/YPJ Flaggen nicht per
se unter offiziellem Verbot stehen und sie auf vielen Demonstrationen offiziell
erlaubt werden, wurden zwei Personen mit jenen Flaggen aus der Demo
rausgenommen und deren Personalien aufgenommen. Die Polizeipräsenz war mit 8
Mannschaftswagen überverhältnismäßig hoch. "Die YPG/YPJ verteidigt die
Freiheitsbewegung gegen das faschistoide Regime Erdogans. Ich als Pazifistin,
tue mich schwer mich hinter eine militärische Organisation zu stellen, ich weiß
das ist eine privilegierte Sichtweise. Aber ist es eine Schweinerei das Zeigen
der Flagge zu kriminalisieren!“ sagte Christine Schwabe. „Diese Symbole werden
nur in der Türkei und Deutschland kriminalisiert. Damit positioniert sich Deutschland
klar auf die Seite Erdogans und zeigt sein autoritäres Gesicht. Die
Friedensbewegung sollte sich viel klarer hinter Afrin stellen“, so die
Aktivistin weiter.
Nach dem Angriff der Türkei auf die Region Afrin Mitte Januar versicherte die Bundesregierung mehrfach, dass ein kompletter Exportstopp für alle Rüstungsgüter in die Türkei gelte. Gestern wurde veröffentlicht, dass Deutschland seit Beginn des Angriffes Exportgenehmigungen für Rüstungsgüter im Wert von 4,4 Million Euro erteilt hat! Dies ist sogar mehr als die 3,6 Millionen teuren Exporte im gleichen Zeitraum des Vorjahres (dpa).
Das Bündnis BLOCK WAR ist Teil dieses Protestes und stellt sich aktiv gegen die Kriegswaffenproduktion in Kassel. Denn der Krieg beginnt hier. Die Produkte deutscher Rüstungsfirmen sind in vielen Kriegsregionen der Welt zu finden. Wir werden nicht mehr tatenlos zusehen und den Status quo tolerieren, dass täglich Panzer und andere Kriegsgeräte in Kassel produziert werden. Neben Vorträgen, Kundgebungen und Demonstrationen führt BLOCK WAR direkte Aktionen durch. Wir laden Menschen dazu ein mitzumachen, da diese Aktionen zur Selbstbefähigung ermächtigen. Lasst uns zusammen handeln und nicht ohnmächtig die Zustände ertragen. Jede*r ist eingeladen mitzumachen und mitzugestalten!
Kontaktieren kannst du uns über die Emailadresse block-war@riseup.net oder schaue auf unserem Blog, http://block-war.blogspot.de/, vorbei. Gemeinsam können wir
etwas verändern und dabei lernen wie eine solidarische und gleichberechtigte
Gesellschaft aussehen kann.
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