Solidarität mit dem Hambacher Forst - Aufruf zum deutschlandweiten Aktionstag 03.02.2018
Jetzt erst recht!
Am 22.01. versuchte die Polizei mit einem teuren Aufgebot vergeblich
die besetzten Barrikaden im Wald zu räumen. Auch der Versuch, den
anwesenden Abgeordneten der SPD und AFD die „gewaltbereiten
Ökoterroristen“ vorzuführen, schlug fehl. Denn unser Widerstand ist
bunt, mutig und breiter denn je. Trotzdem sitzen nun 9
Klimaaktivist*innen in Untersuchungshaft. Ihnen wird Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Dafür, dass sie ihre Körper den
Räumungsmaschinen entgegen gestellt haben. Dafür, dass sie sich
entschieden haben, friedlich aber bestimmt gegen Braunkohleabbau
und für eine klimagerechte Welt zu demonstrieren. Noch nie in der
Geschichte der Waldbesetzung waren so viele Aktivist*innen gleichzeitig
in Haft.
Die Gewalt gegen sie ist Gewalt gegen uns alle. Die Repression, die
sie trifft, ist an uns alle gerichtet. Es ist ein klarer Versuch der
Einschüchterung und damit ein Angriff auf die gesamte
Klimagerechtigkeitsbewegung. Sie versuchen, ein Exempel gegen das
Verweigern der Personalien zu statuieren, das sich zum Beispiel bei der
letzten Ende Gelände Aktion wieder als effektives Mittel durchgesetzt
hat. Sie versuchen, uns jede Form des Widerstands zu nehmen: Durch
militanten Widerstand werden wir vereinzelt, kriminalisiert und
isoliert. Durch massive Repression gegen zivilen Ungehorsam erfahren wir
nicht nur direkte Polizeigewalt durch brutale Räumungen und
schmerzhafte ED- Behandlungen, sondern werden auch auf unbestimmte Zeit
weggesperrt.
Doch solange es diese Ungerechtigkeit gibt, wird es Widerstand geben!
Wenn immer mehr von uns eingesperrt werden, müssen wir uns umso
entschlossener gegen Braunkohleverstromung und die Durchsetzung von
Konzerninteressen durch den Staat stellen.
Es geht schon lange nicht mehr nur um Eichen. Es geht um das Erproben
und Organisieren von Widerstand. Und um diesen trotz Einschüchterungen
aufrecht zu erhalten, werden wir weiter in Aktion bleiben. Deswegen
rufen wir zu einem Aktions- Samstag auf. In Solidarität mit allen
Gefangenen der Anti- Braunkohlebewegung, aber auch mit allen anderen,
die überall auf der Welt unter menschenunwürdigen Bedingungen
festgehalten werden.
Am 03. Februar 2018 werden deutschlandweit in lautem und bunten
Protest tausende Menschen klar machen: Unseren Widerstand könnt ihr
nicht brechen! Egal in welcher Stadt du dich grade aufhältst, es ist
Zeit in Aktion zu treten. Ob in Form von Mahnwachen, Demonstrationen
oder der Blockade deiner lokalen RWE- Zentrale, sei kreativ.
Dafür wird nicht nur RWE Infrastruktur gestört, sondern auch gezeigt,
wie intersektionär unserer Kampf ist. Deswegen werden sich die Aktionen
auch gegen repressive Institutionen wie Knäste und Gerichte wenden,
denn ohne sie wäre es für klimaschädliche Unternehmen unmöglich, trotz
unseres breiten Protestes weiter unser Klima zu zerstören. Am 03.02.
zeigen wir, dass wir trotz und gerade wegen dieser
Einschüchterungsversuche aktiv bleiben. Unsere Solidarität gegen ihre
Repression. Jetzt erst recht. System change not cliamte change.
Free the Hambi nine!
#FreeHambi9 #JetztErstRecht #hambibleibt
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